Berichte

[U.S. TOUR TAGEBUCH 2009]

 

Tagebuch der US Tour

 

Zeitraum:

 

von 21.10.2009

bis 09.11.2009

 

geschrieben von Stachel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist dunkel... Ich habe keine Orientierung... Wo bin ich? Ich habe Kopfschmerzen.

Der Geruch in diesem Zimmer... Schweiß, Bier, Zigaretten...

Ich erkenne eine Frau neben mir.

Plötzlich werden die Vorhänge aufgezogen und grelles Licht bohrt sich einen Weg direkt in mein Hirn. Eine gewaltige Explosion, ich winde mich um wieder in die friedliche Dunkelheit zu gelangen, doch die Schmerzen meines morgendlichen Katers lassen es nicht zu. Ich stöhne vor Schmerzen, will um Vergebung beten aber kein Wort kommt über meine Lippen.

Langsam lichtet sich alles.

Wilde Party nach der Mucke gestern Abend. Viel Alkohol, Drogen, Sex...

Was haben wir eigentlich getrunken? Frostschutzmittel? Egal...

Die Augen gewöhnen sich langsam an die gleißende Helligkeit des Morgens.

Ich erkenne schemenhafte Umrisse. Scheint `ne Frau am Fenster zu sein. Mir fällt der Fernseher auf, zerstört in der Ecke liegend. Schränke demoliert, leere Flaschen auf dem Boden, Flecken und Brandmale auf dem Teppich und wildfremde Leute in meinem Zimmer.

Ich sehe eine Flasche Bier... offen, aber was tut man nicht alles um diese Kopfschmerzen loszuwerden.

 

So oder so ähnlich haben sich wahrscheinlich einige unbeteiligte unser Tourleben vorgestellt, aber macht euch besser ein eigenes Bild anhand der folgenden Ausschnitte.

Viel Spaß beim Lesen...

 

Ach noch etwas am Rande: Wer grammatikalische oder orthographische Fehler findet, darf sie behalten...

 

 

 

21.10.2009

  

Das Abenteuer beginnt

 

06:30 MEZ

        Flugzeug

 

Wir sitzen nun alle gebannt in einem kleinen Lufthansa Regionalflug nach München. Genau dort ist unsere erste Pause. Vorher möchte ich aber schnell noch auf die bisherigen Geschehnisse eingehen.

Halb 4 früh morgens wurde das letzte Mitglied, der Stachel, in Leipzig abgeholt. Stilecht im Tour Bus bzw. im Taxi Leonhardt. So wurden wir dann auch schon zum Leipziger Flughafen gefahren. Nachdem der typische Parkplatz leider durch große Reisebusse belegt war, mussten wir nun unsere Taschen etwas weiter tragen. Ziemlich nervig wenn man bedenkt, dass wir Beckentasche, Koffer für Bass und Gitarre und das Lila Ungetüm (Lillis Mikroständerverpackung) mitschleppen mussten. Aber, um der alten Weisheit zu folgen: „Was uns nicht umbringt macht uns härter“ haben wir auch diese Hürde gemeistert.

Check In lief ganz einfach, und selbst bei unserem Mikroständer gab es keine Beschwerden als er durchleuchtet wurde. (Merke: Bombe in Mikroständer platzieren!)

 

 

11:00 MEZ

        München

 

Nachdem wir ziemlich hart in München aufsetzten, fingen wir an quer über diesen riesigen Flughafen zu irren. Wir hatten keine Ahnung was wir suchten, wohin wir gingen, was wir wollten, geschweige denn wie lange das so weitergehen sollte.

Nach endlosen Streifzügen durch Kioske und Läden mit zeitgenössischer Literatur (Playboy...) ging es daran über Vorzüge von diversen Mischprogrammen zu diskutieren und debattieren. Dies endete nun in einer Wette ob man Unterschiede zwischen Samplitude und Logic hört. (Anmerkung: Wette ist meines Wissens nach bisher in Vergessenheit geraten, außerdem wurde kein Wetteinsatz festgelegt)

Nach nun 4 Stunden entschlossen wir uns, ein Mahl einzunehmen, das eines kulturbewussten Reisenden, der die Natur liebt, auch wirklich gebührt. Folglich suchten wir den nächsten Burger King.

Frisch gestärkt und trotzdem müde geht es dann auch wieder ans einchecken. So, jetzt ratet mal, was man nach dem einchecken machen darf...  warten...

 

 

18:10 MEZ

        Flugzeug

 

In einem Flugzeug kann man verzweifeln. Nach 5 Stunden sind die Filme nicht mehr ertragbar, der Kaffee schmeckt nicht, es ist barbarisch kalt, schlafen kann man in diesen Stühlen einfach nicht.

Gegen die Kälte gibt es übrigens Decken. So sieht man dann aus wie Linus von den Peanuts.

 

 

18:00 Chicago Zeit

01:00 MEZ

        Chicago Airport

 

Chicago Airport wird uns voraussichtlich immer in guter Erinnerung bleiben. Wie uns schon sehr schnell auffallen sollte, hatten wir nur etwa eine Stunde Zeit um ins nächste Flugzeug nach Denver zu kommen. Bevor wir jedoch bis zum Flugzeug kamen, mussten wir erst einmal durch die „Gesichtskontrolle“, also dort wo gesagt wird ob du den nächsten Flieger wieder zurück nehmen kannst. Davor mussten wir 4 erst einmal etwa eine halbe Stunde warten. Dann durch besagte Gesichtskontrolle. Wohlgemerkt waren Jochen und Stachel dort als erstes durch. Leo und Flo durften dort ihren halben Lebenslauf berichten, bei Jochen wussten sie nicht was ein Werkzeugmacher („Toolmaker“) ist und er wurde schnell weitergeschickt und beim Stachel wurde kaum etwas gefragt.

Danach ging es ans Gepäck. Nochmal am Rande: 4 Koffer, 2 Gitarrenkoffer, Beckenkoffer und Lila Ungetüm. Zu diesem Zeitpunkt ist die Stunde schon fast um. Beim Zoll hatten wir dann etwas mehr Glück, da man nicht darauf bestand unsere Koffer zu durchsuchen (bei dem Lila Ungetüm doch sehr erstaunlich). So ließ man uns einfach gewähren, weil wir ja sonst unseren Flug verpasst hätten. So konnten wir kurz darauf unser Gepäck schnell einchecken. Verbleibende Zeit: 5 Minuten.

 

Die nächste Etappe war nun das Erreichen des Terminals an welchem wir abfliegen mussten. (An alle, die es noch nicht wussten: Chicago O`Hare International Airport ist der meist frequentierte Flughafen der Welt. Freundlicherweise existiert eine Bahn, die die Terminals untereinander verbindet. Bei United Airlines angekommen, sehen wir eine riesige Empfangshalle voller Menschen. Also durchfragen wo wir uns anstellen müssen (wir müssen ja noch einmal durch die Sicherheitskontrolle). In dieser Schlange erfuhren wir nun, dass unser Flugzeug schon weg ist.

Das war nun der Zeitpunkt, als es daran ging zu fragen wie wir nach Denver kommen. Man war so freundlich und hat uns für die restlichen Flüge, die an diesem Tag nach Denver gingen auf die Wartelisten gesetzt (für den Fall, dass jemand nicht kommt, bekommen wir den Sitzplatz). So haben wir nun 3 Flüge abgewartet und nichts ist passiert. Dann haben wir Tickets für den nächsten Tag besorgt, haben die Lilli in Denver informiert und haben uns auf Futtersuche gemacht. Das Problem bei dieser Sache war, dass nur noch ein „Lokal“ geöffnet hatte. Außerhalb des Flughafens das „Hilton“. Alles andere wäre in Chicago gewesen, also weit ab vom Flughafen.

 

 

 

05:45 MEZ

22:45 Chicago

         Hilton

 

Wir haben nun gut gegessen. Für den Eurokurs geht so ein Dollarpreis schon. Wir hoffen jetzt nur, dass morgen der Flug klar geht, dass das mit dem Mietwagen gut geht und wir unser Gepäck wieder bekommen. Hinzu kommt dann auch immer noch der Gedanke: „Morgen spielen wir in Denver“! 

Wir möchten hier einmal auf Flo und Jochen hinweisen. Die beiden haben es ab dem Flug von München bis vors Hilton aushalten müssen, nicht zu rauchen. Das waren in dem Fall über 16 Stunden voller Entbehrung bei gleichzeitiger Langeweile, und wer die beiden kennt...

 

 

06:30 MEZ

23:30 Chicago

        Chicago Airport


Gerade noch so durch die Sicherheitskontrolle gekommen. Jetzt haben wir das größte Hotelzimmer für uns. Also Schlafplatz suchen...

 

  

  

22.10.2009

 

11:00 MEZ

04:00 Chicago

        Airport

 

Wir haben feststellen müssen, dass das größte Hotelzimmer welches für uns reserviert war, sehr unbequem ist. Die Bänke sind hart, man kann darauf nicht wirklich schlafen.

Als Alternative sorgen wir für ein Frühstück.

Übrigens manifestierte sich hier Stachels Kaffeesucht.

 

 

14:10  MEZ

07:10 Chicago

        Flugzeug

 

Man kann es nicht glauben, aber es ist doch noch irgendwann geschehen. Das Flugzeug öffnete die Türen und wir konnten einsteigen. Getrennte Sitzplätze. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse.

Eins noch: Jochen verglich Chicago Airport mit dem Plauener Bahnhof, weil sie sich so ähnlich sehen. :-)

 

 

17:10 MEZ

09:00 Denver

        Auto

 

Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder. Nachdem es auch während des Fluges keine Probleme gab (Stachel rechnete insgeheim schon mit einem Terroranschlag) haben wir einfach unser Gepäck holen können. Wir wollten es nicht glauben.

Im Anschluß konnten wir endlich unseren Mietwagen holen. Einen Dodge. Wir haben hier auch die Lilli wiedergefunden und uns anschließend auf den Weg zum Hotel gemacht.

 

 

23:00 MEZ

15:00 Denver

        Super 8 Motel

 

Überraschenderweise werden in den Staaten bestellte Zimmer sofort storniert, wenn man sie nicht am angegebenen Tag bezieht. Die Geschäftsführerin hatte natürlich keine Ahnung, dass überhaupt eine Reservierung vorlag. Somit hatte der Leo das Vergnügen E-Mails ohne Ende zu schreiben und Lilli musste mit Deutschland telefonieren.

Nach etwa 5 weiteren Stunden hatten wir endlich die richtigen Motelzimmer. Zuerst waren es aber 3 Stück, das haben wir recht schnell geändert, da wir nur zwei benötigten. Danach hatten wir 2 Zimmer zugeteilt bekommen in denen es aber nur Schlafgelegenheiten für 4 Personen gab. Zur Erinnerung an all die, die uns nur auf der Bühne sehen und denken, dass das schon so passt: mit Jochen sind wir zu fünft.

Bevor dieses Bettenproblem behoben wurde, gingen wir erst mal duschen. Nach so einer elenden quälenden Tour auf der nahezu alles schiefgeht, was schiefgehen kann, ist so eine Dusche eine Art Geschenk Gottes. Ein unbeschreibliches Gefühl, als wäre man neu geboren, stellte sich ein. Aber egal, in der Zwischenzeit hat die Lilli schon mal unser Bettenproblem gelöst und man hat ein neues Zimmer bekommen. Endlich genügend Betten, die einen förmlich dazu einladen, nach diesen endlosen Stunden des Suchens und Hetzens einmal kurz zu entspannen und einfach zu schlafen. Doch was wir natürlich nicht vergessen konnten: Der kommende Auftritt im Club Inferno.

 

Der Club, von außen nichts Besonderes und auch nicht sonderlich einladend, entpuppte sich, nachdem man erst einmal drinnen war, als... nennen wir es Ambiente für das männliche Vergnügen... Es handelte sich um einen Stripclub. Eine professionelle Band wie DAINTY macht sich aus solchen „Hindernissen“ natürlich nichts und ist nur bestrebt eine echt gute Show auf die Bühne zu bringen und somit lag das Augenmerk erst nachdem wir spielten auf den weiblichen Angestellten.

Die Mucke an sich war ganz lustig, wenn man bedenkt, dass die Kapelle seit einiger Zeit nicht mehr in dieser Besetzung gespielt hat. Um dem Ganzen noch einen extra Nervenkitzel zu verpassen, spielte man auch noch Lieder, die mit dem Stachel am Bass noch gar nicht gespielt wurden.

[…]

In den USA existieren keine Schalter an Klimaanlagen. Die kühlen einfach immer runter, egal welche Temperaturen draußen herrschen. Dementsprechend wird sich das Wohlbefinden der Bandmitglieder noch etwas ändern.

Ansonsten fällt uns im Motel in Aurora auf, dass wir einen Rucksack mehr hatten, als bei unserem Aufbruch. Nochmal Denver und zurück um dann hoffentlich eine Nacht voll von erholsamen Schlaf beginnen (Ortszeit: 2:00 Uhr)

 

Ein abwechselnd blaues und rotes Licht erhellt die Fassade. Es wird heller mit der Zeit. Dazu ein Motorengeräusch. Ein Streifenwagen der State Patrol. Er hält direkt vor dem Fenster.

2 Polizisten steigen aus und ziehen sogleich ihre Waffen während sie sich kurz, aber mit vielsagenden Blicken ansehen und zielstrebig, hintereinander auf das Motel zugehen. Im nächsten Moment sind sie nicht mehr zu sehen.

Plötzlich, Schläge gegen die Tür so laut dass man meinen könnte der Polizist will das Gebäude zum Einsturz bringen. Kurz darauf hört man eine kräftige, befehlsgewohnte Stimme, die die gesamte Stadt hören muss. „Police. Open the door!“ Er wiederholt sich bis nach einigen Minuten die Tür der rohen Gewalt des Polizistenduos nachgibt. Man vernimmt noch Befehle wie „Don't move!“, „Hands in the air!“ und „Lay down on the ground!“

  

Soviel zu unserer ruhigen, erholsamen Nacht. Das geschilderte Szenario trug sich gegen halb 4 Ortszeit zu… im Nachbarzimmer

 

 

23.10.2009

 

Das Motel besitzt einen Weckdienst. Halb 12 kommt jemand um das Zimmer zu reinigen, aber nach unserer bisherigen Höllentour wurde sie einfach weggeschickt.

Nachdem wir uns so gegen 13 Uhr auf die Suche nach unserem Frühstück machten, überdachten wir unsere Tagesplanung.

Als erster Punkt unserer Planung stand: Ort zum Proben suchen.

 

Ort Gefunden: Jam Space

 

Natur bewundern

 

 

 

Club Inferno.

Ja richtig, 2 Abende im gleichen Club. Diesmal mit vielen anderen Bands, die bestimmt alle ihre Bewunderer haben.

 

Danach wurde der Tag mit einer Reise durch Denver Downtown beendet, wobei man noch für das leibliche Wohl sorgen musste. Bei McDonalds wurden wir natürlich noch in ein Gespräch mit einem ehemaligen Plattenboss verwickelt. Also besser gesagt: Flo wurde in dieses Gespräch verwickelt während der Rest sich größtenteils dem preiswerten, leckeren und vor allem gesunden Angebot des Lokals widmete.

 

 

24.10.2009

 

Eine kurze Reise in die Stadt Boulder verlief unspektakulär. Neben ein paar schönen Landschaftsaufnahmen ist eigentlich wirklich nichts passiert.

In Boulder angekommen, und auch schon in der Nähe des Clubs fanden wir das:

 

Man war also schon so nett und hat für uns und die Band Meniskus geworben. Im Brick House war es dann am Abend auch ziemlich voll, was, wie wir bald erfahren durften, an der Stimmung liegen durfte die Meniskus verbreitet. Diese Jungs haben es echt drauf, wenn sie doch auf den ersten Blick ein etwas gewöhnungsbedürftiges Ensemble bilden.

Leider wurde DAINTY an diesem Abend von der prophezeiten Krankheit heimgesucht. Auch in Boulder war es kalt, aber in den Clubs läuft die Klimaanlage natürlich auf voller Leistung (jaja. Je höher man Maschinen belastet, desto höher wird der Wirkungsgrad... es ist aber eher unwahrscheinlich, dass in Regionen so offensichtlicher Verschwendung auf so etwas Rücksicht genommen wird).

 

 

25.10.2009

 

Nichts passiert.

[…] also doch. Wir hatten uns in der Nacht noch auf den Weg Richtung Westküste gemacht. Sind also die ganze Nacht durch gefahren. Mitten in den Rockies wurden wir dann aber von einem Schneesturm überrascht, der uns nötigte im Schritttempo die Interstate entlangzufahren. Glücklicherweise kamen wir unversehrt durch dieses „Schneegestöber“, denn einige hatten nicht dieses Glück. Uns wurde dann das Zählen der vielen liegen gebliebenen Autos leid.

Später, als wir schon Stunden durch die Wüste fuhren (jaja, erst Schnee, dann Wüste, und das innerhalb von wenigen Stunden), erreichten wir endlich die Oase. Mitten in der Wüste, zwischen Sand und Steinen und gelegentlich einem vertrockneten Busch, da liegt LAS VEGAS!

Wir waren also in der Stadt der Sünde angekommen (übrigens die einzige Stadt der USA, in der man legal auf offener Straße Bier trinken darf). Wir schlendern also so durch Vegas und schaffen eigentlich nur einen Pflichtbesuch im Hard Rock Café. Zu mehr waren wir leider nicht in der Lage. Und so wurde die Reise fortgesetzt in Richtung Los Angeles.

 

 

26.10.2009

  

Ein schöner Werbespot wurde im Radio übertragen. Es geht um die World Music Days, die gerade stattfinden. Ein kurzes Zitat, welches uns nun sehr bewegte: „[…] DAINTY, live on tour from Europe […]“. Schön, schön.

Später hat es uns dann auf den Hollywood Boulevard getrieben. Und so sahen wir uns gegenüber Leuten wie Marilyn Monroe, Batman, Jack Sparrow und weiteren Größen aus Film und Fernsehen. An diesem Nachmittag ist uns auch einmal aufgefallen, dass ja nicht Michael Schenker bei U.F.O. am nächsten Tag mitspielen würde, sondern Vinnie Moore als Ersatz antritt. Wenn man diesen Fakt betrachtet, erstrahlt die Band dann doch nicht mehr in so einem gleißend hellen Licht wie zu Beginn. 

 

 

27.10.2009

 

Auch in Kalifornien gibt es eine Winterzeit, und auf diese wurde in dieser Nacht umgestellt.

Stellt sich das mal einer vor: 32° sind dort draußen und dann ist Winterzeit. Uns kam das dann doch etwas komisch vor.

Wir erhielten auch am frühen Morgen Besuch von einem doch etwas unerwarteten Gast. Er stellte sich als Mitarbeiter des „Departement of Public Safety“ vor und erklärte uns, dass sich in dem Wohnkomplex viele illegale Einwanderer aufhalten und ob wir etwas darüber wüssten (Wir sind also 2 Tage da und schon haben wir die Cops im Nacken? Verrückt, oder?). Auf unsere Antwort, dass wir nicht von hier sind und keine Ahnung haben, wurde er natürlich hellhörig, aber er gab sich mit der alten Bandtournee-Ausrede zufrieden.

 

Später machten wir wieder einmal den Hollywood Boulevard unsicher. Nachdem wir uns allerhand Sehenswürdigkeiten angeschaut haben, ging es wieder mal zum Delikatessenhändler Nummer 1. McDonalds. Daraufhin sind wir sogar noch in das Los Angeles Musicians Institute um einen Workshop von Vinnie Moore zu hören um vielleicht doch mal etwas Interessantes zu hören. Leider war uns der Zutritt verwehrt und wir konnten nur Meinungen von den Kursteilnehmern hören.

 

Im Laufe des Tages war es dann aber endlich soweit. Wir fanden uns im legendären, unvergleichlichen KEY CLUB wieder.

 

 

Im Key Club fühlt man sich eigentlich recht schnell wohl. Nette freundliche Angestellte begrüßen einen in diesem Ambiente, welches von außen irgendwie viel größer wirkt als es in Wirklichkeit ist.

Nachdem wir unser Equipment aufgebaut hatten und der Soundcheck zur Zufriedenheit aller beendet war, konnten wir unsere Neugier nicht mehr halten und mussten den ganzen Club untersuchen. Nachdem wir jeden Gang kannten, hinter jede Tür gesehen haben und die Macken vom Fahrstuhl auswendig kannten, blieb nur noch eine Frage offen: „Wo zur Hölle ist hier der Backstage?“

 

Von außen... 

 

…und von innen

Gemütlich, nicht wahr?

Und so war‘s auf der Bühne:

 

Nachdem wir mit unserer Mucke fertig waren, durften wir viel Lob entgegennehmen (einige Beispiele wären da: „Hey guys, you rock ja wie die Sau…“, „that was sooooo[…]ooooo coooool“, und das beste jetzt schonmal vornweg übersetzt: „Hey ich spüre bei euch richtig wie ihr das feeling der Musik U.F.O.‘s aufnehmt. Man merkt wie ihr diese Musik spürt“… also man erkannte, dass da zwischen dem Üblichen auch ziemlich abgedrehte und realitätsgescheiterte Meinungen vertreten waren).

Da wir unseren Merchandise direkt neben dem von U.F.O. aufgebaut hatten, hat uns eine nette handeltreibende Dame angeboten, dass sie auch gleich unseren Merchandise zusätzlich betreuen könnte. Mit Dank hatten wir dieses Angebot angenommen und so konnten wir uns ganz der Fanbetreuung widmen. Nebenbei verkauften wir abwechselnd noch vorm Key Club unsere restlichen Tickets (voll verboten…).

 

Als sich der Abend dem Ende entgegenbewegte und der Kartenverkauf stark stagnierte, ging es am Merchandise noch einmal etwas lustiger daher. Wir hatten einige interessante und aufschlussreiche Gespräche mit Betrunkenen und Leuten, die unter anderen Drogen standen. Dies konnten wir natürlich schamlos ausnutzen um Tonträger, Flyer, Sticker und sogar T-Shirts an das interessierte Publikum zu bekommen. Zwischen vielen Gesprächen mit Publikum, Mitarbeitern vom Key Club und Angestellten, kurzen Gesprächen mit den Jungs von U.F.O. und den üblichen Eskapaden, möchten wir natürlich niemand den Anblick verwehren, an dem wir uns den ganzen Abend erfreuen durften.

 

So oder so ähnlich liefen dort etwa 60% der Zuhörer rum.

Eine wahre Augenfreude…

 

 

Das war dann eigentlich schon alles, was wir so im Key Club erlebt haben. Den Abend ließen wir dann gegen 3 Uhr Ortszeit bei einer gemütlichen Schreibstunde vom Stachel und einem kühlen Bier ausklingen.

 

 

28.10.2009

 

Die nächste Fahrt beginnt. Von LA wieder Richtung Boulder.

Wir hatten einige faszinierende Eingebungen. Der geneigte Musikkenner wird sich noch daran erinnern, dass in den 60ern und 70ern die Musik deutscher Bands oft als „Krautrock“ bezeichnet wurde. Dieser Begriff geht auf die Bezeichnung der deutschen Soldaten im 2. Weltkrieg („Krauts“) zurück (für den interessierten Leser gibt es mehr dazu, wie immer im allwissenden Internet zu recherchieren).

Auf unseren Flyern steht nun als Musikrichtung geschrieben „Alternativ Rock from Germany“. Ja, und jetzt sollte dem geneigten Leser sogleich klar werden, was eine Band wie DAINTY auf einer 21 stündigen Fahrt aus diesen 2 Bezeichnungen machen kann.

 

 

Somit war unsere Musikrichtung geboren. Krauternativ. Hiermit ist DAINTY nun die erste, einzige, beste, erfolgreichste, schönste, jüngste, am längsten im Geschäftetste (hä?) Krauternativ Band der Welt. (Der Autor möchte sich an dieser Stelle für den rüden Umgang mit dem Formeleditor entschuldigen… als Rechtfertigung gibt er sein Naturwissenschaftsstudium an…)

In der Zeit sind uns auch noch einige andere Dinge aufgefallen. Wir haben bei eigentlich echt gutem Wetter bisher etwa 4 Radfahrer gesehen. Und das obwohl sich ein Fahrrad in L.A. wirklich anbietet. Außerdem gibt es hier riesige Bürgersteige, die niemand benutzt. In L.A. sind die Bürgersteige teils so groß, dass sie in Deutschland als Straße durchgehen könnten. Aber trotzdem sind sie immer leer.

Ihr merkt wahrscheinlich schon, dass wir wieder viel Zeit hatten um uns über alle möglichen Kleinigkeiten zu unterhalten.

Im Gesamtbild war die Fahrt recht ereignislos.

 

 

29.10.2009

  

Immer noch unterwegs. Blöderweise ist aus schönen behaglichen 32° in etwa das geworden:

 

Schön, nicht?

 

Man dürfte leicht erkennen, dass es wirklich scheißkalt war.

Wir kamen dann im Laufe des Tages in Boulder an und bezogen das nächste Hotel. Als wir uns endlich eingerichtet haben (Jochen und Stachel waren nebenan Bier kaufen…) und von der anstrengenden Fahrt erholt waren, folgte auch schon wieder der Aufbruch in „The B.Side Lounge“.

Es handelte sich hier um einen gemütlichen Pub, der für musikalische Großaktionen wie die folgende nicht unbedingt geeignet war. Das größte Problem war, wie sich zeigte, das begrenzte Platzangebot beim Einbringen und Aufbauen der Technik. Natürlich konnte man damit aus langer Übung umgehen. Nach kurzem Soundcheck konnten wir auch sogleich anfangen. Leider steckte der Lilli die Krankheit noch tief in den Knochen, was dazu führte, dass sie trotz größter Anstrengung nicht ihre gesamte Leistung abrufen konnte. Leider wurde dadurch die Band auch verunsichert, was zur Folge hatte, dass sich niemand während des Spielens wirklich gut fühlte. So kam man natürlich enttäuscht von der Bühne und dachte, dass es wahrscheinlich total grauenhaft klang, aber Jochen konnte uns beruhigen, denn seiner Meinung nach war es wirklich gut… besonders die rotzige Rockröhrenstimme von der Lilli…

Bei unseren Freunden von Meniskus hat Anfangs auch nichts so wirklich funktioniert. Aber diese Jungs lassen sich von Marginalitäten wie technischen Problemen und dergleichen nicht beeindrucken und trinken einfach auf der Bühne bis zur Besinnungslosigkeit und noch viel weiter.

Bei uns gab es dann auch noch etwas Rock`n`Roll mit Bier und anderen exzessiven Begebenheiten die im Motel passiert sind und besser im Motel bleiben.

Übrigens: Guiness schmeckt entgegen Stachels Annahme doch nicht überall gleich. In den USA wird extra ein Guiness Draft verkauft und… naja… schmeckt nich so dolle…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

30.10.2009

 

Boulder

 

So. Es ist der Tag vor Halloween. Wie wir in den letzten Tagen feststellen durften, wird Halloween auch nicht ausschließlich am 31. Oktober gefeiert. Nein, die ganze Woche zuvor ist schon der totale Ausnahmezustand. Aber zurück zum Anfang des Tages…

Wir wachten nach einer recht amüsanten Nacht auf und einige Teilnehmer der „Expedition“ hatten doch noch etwas Kopfschmerzen. Man ist nun schonmal wach gewesen, also konnte man auch frühstücken gehen. Und so traf es sich, dass Flo, Jochen und Stachel am 30.10. die nette Kellnerin Gail kennenlernen durften (klingt grad wie in einem Stephen King Roman 2. Kapitel bevor irgendwas verdammt Schlimmes passiert…).

Nach einigen netten Unterhaltungen, Versprechungen, einem guten Frühstück und dünnem Kaffee machte man sich auch wieder zurück ins Motel.

Wir machten uns natürlich im Laufe des Tages nochmal die Arbeit einen Proberaum aufzusuchen.  Und so traf man sich wieder einmal im Jamspace Denver.

 

 

Die 2 Jungs die ihr nicht kennt sind die Betreiber vom Jamspace. Die waren ja so beeindruckt, dass wir aus Deutschland in ihrem Probenraum spielen… Besonders haben sie sich wahrscheinlich über Leos kaputte Signature Sticks gefreut…

 

 

Als der Abend näherrückte kamen wir nicht um Chris´ Einladung herum. Chris, der Trommler von Meniskus hatte uns nämlich zu seiner Halloweenparty eingeladen.

Nach langem Suchen fanden wir auch endlich sein Haus und fühlten uns etwas fehl am Platz, da wir die einzigen Gäste waren, die nicht verkleidet oder nackt da waren. Wir sahen alles von coolen, schrägen und verrückten Kostümen bis zu… einem Kerl der grob geschätzt 2 Meter groß war und nichts weiter trug als eine Windel…

 

 

Stachel mit dem Präsidenten:

 

 

Lilli und Bryan Bardusco:

 Wie ihr seht, war die Lilli die einzige, die im Haus noch eine Maske fand…

 

 

Einige der Gäste:

Chris und Stachel:

 

Das war nur um mal einige Kostüme zu zeigen. Es gab noch andere sehr schöne und vor allem sehr kreative Kostüme.
Stellt euch vor, vor euch steht eine junge Frau, die in etwa(!) so gekleidet ist:

Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich hierbei um Alice aus „Alice im Wunderland“. Jetzt stellt euch noch vor sie bindet sich Ketten um den Körper. Ketten von etwa dieser Beschaffenheit (siehe rechts):

Jetzt kommt aber der entscheidende Punkt. Beides zusammen stellt erst das Kostüm dar. 

Also ist hier die Preisfrage:

Was will die Person darstellen?

 

 

 

 

 

Einsendungen werden bis zum 11.08. entgegengenommen. Der Gewinner wird per Los entschieden. Viel Glück und viel Spaß beim Rätseln.

 

 

Der Abend an sich war echt lustig. Zwischen viel Bier und „Drinks“ , die nur aus Wodka oder Tequila im günstigen Fall mit einigen Tropfen Grenadine vermischt (zur Farbgebung) bestanden, kamen immer wieder neue Gäste. Zwischen Indiana Jones und irgendwelchen Footballspielern kamen auch mal ein paar halbnackte Barbies hinzu… Schon sehr interessant, aber es geht eben immer noch einer drauf und dies äußerte sich folgendermaßen:

Wir stehen ganz gemütlich in der Wohnung und unterhalten uns mit allen möglichen Leuten, als da zwei junge Frauen im Partnerlook den Raum betreten. Ihre Verkleidung war eine Adaption an eine legere Hawaiianische Lagerfeuerkleidung.

An sich ist das ja nicht schockierend oder unglaublich toll, besonders wenn man bedenkt, was für verrückte Kostüme uns schon über den Weg gelaufen sind, aber wir (in diesem Fall besonders der Stachel) waren doch überrascht und angetan. Bevor Erklärungsversuche misslingen, präsentieren wir lieber Tatsachen die den einen oder anderen vielleicht auch beeindrucken.

 

 

Dem ein oder anderen dürfte die etwas unscheinbare im Bild untergebrachte Tätowierung ins Auge fallen. Und für alle die es nicht sehen:

 

Und für alle, die mit den Bildern und den Namen nichts anfangen können: Es handelt sich hier um die Symbole, die Led Zeppelin auf ihr 4. Studioalbum aufbrachten und die, wie man sieht, ein Symbol für jeden Musiker der Band darstellen.

Unglaublicherweise war dieses junge Geschöpf, dass augenscheinlich vor musikalischem Wissen strotzte und mit diesem umzugehen wusste (was auch immer das heißen mag…), nicht ganz so enthusiastisch wie wir. Sie tat unsere Versuche ein gutes Photo hinzubekommen mit folgendem Satz ab: „Ah. Do you like Led Zeppelin?“. Eine Tatsache die jeglicher Erwähnung entbehrt, doch sie brachte diese Frage zu Tode gelangweilt und doch toternst hervor. Eine Kombination, die unnachahmlich ist und die sich niemand vorstellen kann, der es nie gehört hat. Gerade deshalb war diese Frage so schockierend.

Nachdem man sich wieder Bier und anderen Getränken gewidmet hatte, war es auch wieder Zeit aufzubrechen. So verließen wir eine Party, die genausogut aus Filmen wie „Party Animals“ oder „American Pie“ hätte stammen können.

 

 

31.10.2009

 

Boulder – Laramie

 

Wieder beginnt der Tag mit einem Frühstück bei Gail. Der Kaffee ist, wie gewohnt, dünn. Nachdem man nun eine signierte CD abgab und noch ein Abschiedsfoto schoss, brachen wir auf. Das Foto möchten wir natürlich nicht verbergen:

 

Jaja. So sind sie. Immer nett

und vor allem liebenswürdig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Laufe des Tages besuchte man nun noch das Tonstudio, in dem Meniskus ihre Platten aufnehmen.

Ein kurzer Abstecher in ein von außen riesig wirkendes Gebäude in dem Helloween-Kostüme angeboten wurden, entpuppte sich als etwas enttäuschend, da die vermeintlich große Auswahl doch eher dürftig ausfiel. So blieb es bei Eishockeymasken à la Jason und etwas Farbe für Haare und Gesicht.

Darauf folgend begann unsere schwere Reise in das ferne Reich Laramie. Kurz hinter Boulder trafen wir uns an einer Tankstelle mit den Jungs von Meniskus. Sie trugen Sonnenbrillen… und das war gut so!

Unsere Fahrt führte uns wieder durch allerhand verschiedene und vor allem sehr abwechslungsreiche Gegenden. Auf der einen Straßenseite gab es Wüste, auf der anderen… Wüste… 50 Meilen weiter gab es… Wüste… und ihr werdet nicht glauben wo Laramie liegt… na...?... schon drauf gekommen? … aus den vielen versteckten Hinweisen, die nur ein brilliantes Hirn wie das deine sie kombinieren konnte, folgt die logische Antwort: Laramie liegt in der Wüste.

So stiegen wir im luxoriösesten Hotel unserer ganzen Tour ab und mussten dieses nicht einmal bezahlen, da der Auftritt für diesen Abend in eben diesem Hotel stattfand.

Nur der Verständlichkeit halber möchten wir hier nochmal erwähnen, dass dieser Auftritt unter dem Namen „World Music Days“ geführt wird und wir bezüglich dieser Veranstaltung sogar namentlich im Radio erwähnt wurden.

So erkundigten wir uns nun wie es mit der Technik aussah (Meniskus baut wieder ihr Zeug auf, und zur Überraschung aller haben sie sogar schon begonnen). Naja, wir spielen in einem Saal eines Hotels auf einer, in Deutschland würde man Faschingsparty sagen. In den USA gibt es aber kein Fasching sondern Halloween und von daher ist das viel geiler!!!

 

Nun haben wir am Abend die Bude zusammengerockt. Jeder hatte seinen Spaß und unsere Freunde waren doch schwer von uns beeindruckt. Sie spielten dann nach uns natürlich auch wieder ein sehr gutes Programm, was darin endete, dass wir alle zusammen auf der Bühne standen und eine riesige Jamsession veranstalteten von der auch die Gäste nicht ausgeschlossen wurden, denn eben diese trugen ihren Teil mit großen Trommeln dazu bei. Im Endeffekt hatten wohl alle ihren Spaß an diesem Abend.

Spontan wurde dieser Abend von uns noch zu einem Fotoshooting genutzt welches sich verselbstständigte und in etwas ungewöhnlichen Bildern endete.

 

Seht selbst:

(hinten v.l.: Eric „the singer“, Stachel, Lilli, Eric „Singer, not the singer“, Flo, Bryan, vorn v.l.: Leo „the Crow”, Chris; der Typ der hochgehalten wird is der Jochen)

 

 

01.11.2009

       

Laramie – Las Vegas

 

Der Tag war recht ereignislos. Nach einem guten Frühstück in unserem Hotel brachen wir in Richtung Kalifornien auf. Als kurze Ablenkung besuchten wir den Ort Fillmore. Laut dem unglaublichen musikalischen Fachwissen unserer Mitglieder wussten wir nämlich, dass in Fillmore sogar schon Led Zeppelin spielten. Nach genauerem Betrachten der Ortschaft, kamen wir zu dem Schluss, dass es sich nicht um dieses Fillmore handeln konnte, denn die Straße, die wir entlangfuhren war die einzige Straße in dem Ort. Trotz dessen entschlossen wir uns, noch ein zweites mal hindurchzufahren, da wir in diesem Ort noch ein Fast-Food-Restaurant vorfanden. Das war das erste und einzige mal, dass wir einen „Low-Carb-Burger“ unter dieser Bezeichnung fanden. Gerade die Vogtländische Bevölkerung kennt „Low-Carb-Burger“ unter dem Begriff „Krautwickel“ (kann auch abweichen… auf jeden Fall ein Stück Fleisch mit Kraut und ohne Brötchen).

Nach unzähligen Stunden erreichten wir gegen 1 Uhr am Morgen Las Vegas. Sofort wurde das nächste Casino gesucht, also was heißt gesucht, aus dem Auto raus und die nächste Tür war der Eingang.

 

 

 

 

 

 

 

Frust und Lust ganz nah beieinander.

 

 

 

 

 

 

 

Und doch wird man zusätzlich zur Enttäuschung vom Spiel noch weiter enttäuscht. Da will man schon mal nachts um 2 eine Achterbahn in 100 Meter Höhe auf der Spitze eines Turms fahren, da muss diese natürlich geschlossen sein. Wenigstens eine erfreuliche Wendung gab es, denn Flo hat beim Blackjack seine Getränke wieder herausspielen können.

 

 

02.11.2009

       

Los Angeles

 

Kurz und prägnant zusammengefasst kann man von diesem Tag folgendes Fazit ziehen: Stachel geht nie, nie, nie wieder zum Thailänder, und wenn, dann nicht mehr in L.A.

Nochmal im Rückblick: Nachdem man den Tag bis zum Abend irgendwie hinter sich gebracht hat, ist man mal beim Thailänder eingekehrt. Alle fanden's gut bis auf einen…

Um jetzt noch unseren Auftritt im Viper-Room zu beschreiben, füge ich einfach mal Lillis Worte aus dem damaligen Forum hier ein: „We finally did it! We played at the legendary VIPER ROOM in Hollywood. Können es immer noch gar nicht richtig glauben, dass DAINTY auf dem Sunset Boulevard in Hollywood angeschlagen war - und dann auch noch in Johnny Depp's Club! Der Auftritt war echt cool, die Leute haben mitgetanzt und gesungen und sogar der Barmann hat jetzt ein DAINTY Shirt. Wir haben ordentlich gerockt und meine doch etwas angeschlagene Stimme hat (laut dem Rest) dem ganzen noch das gewisse Etwas (quasi Zerr-Kratsch-Kreisch) verpasst. Und auch die restlichen Bands am Abend meinten - great Band from Germany! Schade, dass das schon unser letzter Auftritt hier war, aber es wird sicherlich nicht unsere letzte Tour hier gewesen sein.“

  

 

 

03.11.2009

 

L.A.

 

Der Tag begann Nachmittag und ohne jeglichen Stress. Im Viper-Room hatten wir unseren letzten Auftritt gespielt und so war uns nun jegliche Anspannung genommen.

Flo, Jochen und Stachel brachen im Laufe des Tages zum Santa Monica Pier auf um sich ausgiebig der Straßenmusik zu widmen. Leider war am Pier so dicker Nebel, dass es sich für niemanden lohnte dort hinzugehen. So waren wir sehr verlassen und überlegten uns nun doch einfach dem Sightseeing zu frönen. So verschlug es uns doch ernsthaft zu „Bubba Gump Shrimp Company“.

 

 

Und passend konnte man natürlich Fotos in den Schuhen von Forest Gump machen. Natürlich hatte man neben sich noch den schönen Koffer und die Pralinenschachtel aus dem Film.

Nach diesem Ausflug in die Filmwelt machten wir uns auf die Suche nach dem HOLLYWOOD-Schild. Also fuhren wir quer durch L.A. nach Bel Air (da gibt es Kreuzungen bei denen man aus Panik einfach mal Vollgas gibt um möglichst schnell drüber zu sein, da 6 Straßen aus der Kreuzung herausführen, keine Straßenmarkierung vorhanden ist und keine Ampeln dastehen… Vorfahrt hat… ehm… keine Ahnung…).

Von da an suchten wir uns immer weiter in Richtung Hollywood und fuhren immer weiter irgendwelche Berge hinauf, auf denen es immer einsamer wurde bis wir schlussendlich vor einer riesigen Villa standen, vor der uns sogleich der Sicherheitsdienst abgefangen hat. Davon nun abgeschreckt fuhren wir einfach so durch die Gegend um noch ein paar schöne Flecken zu suchen und um das ein oder andere Bild zu machen.

 

Ein Beispiel:

 

 

Kurz nachdem wir dieses Foto aufgenommen haben, hatten wir Kontakt mit den örtlichen Verantwortlichen für Sicherheit, oder auch Polizei genannt. Da ihr nun alle die Geschichten über die Polizei in den USA kennt, wird euch klar sein, was wir unternommen haben… Wir sind geflohen in einer halsbrecherischen, verantwortungslosen, zerstörerischen und mörderischen Jagd, die an einem McDonalds endete, wo wir in der Masse untertauchen konnten und somit der Staatsgewalt entgehen konnten.

 

 

 

04.11.2009

 

L.A.

 

Ihr müsstet mal hören wie man in den USA folgende Bezeichnungen ausspricht:

- „Schöfferhofer – hell“ und

- „Schöfferhofer – dunkel“

Wir brauchten doch einige Zeit um zu verstehen was man von uns wollte (oder besser vom Leo).

Ansonsten waren wir alle einfach mal am ausspannen. Etwas shoppen gehen, dann mal ein Bier trinken und zum Abschluss alle im Whirlpool unter Sternenhimmel. Im November.

 

 

05.11.2009

 

L.A.

 

Im November mit T-Shirt an die Uni… schön schön. Haben uns mal die Uni von der Lilli angeschaut. Wenn die Unis in Deutschland so wären, würden einige Studenten nicht nach Hause gehen…

Kurz und schmerzlos sollen nur einige Begriffe aufgezählt werden und ihr könnt euch ein eigenes Bild draus machen:

        - Billardtische

        - Tischtennisplatten

        - Bowlingbahnen

        - Pool (so einer zum schwimmen)

Und das alles nicht im Angebot des Sportwissenschaftlichen Studienganges sondern einach zur Freizeitvergeudung^^

 

Am Nachmittag haben wir es dann nicht lassen können und sind nochmals in Richtung Santa Monica aufgebrochen um auf den Spuren von Tenacious D zu wandeln. Flo Gitarre, Leo mit seinen Stöcken und Stachel hat einfach mal die ganze Zeit versucht ein Foto zu machen.

 

 

Wenn Forest Gump Gitarrero gewesen wäre, hätte es wohl so oder so ähnlich ausgesehen, als der Bus kam. Er hätte wohl den Leuten, die neben ihm auf der Bank saßen keine Geschichten aus seinem Leben erzählt, sondern gesungen und irgendwann wäre einer der Zuhörer ein Trommler gewesen, der es natürlich nicht lassen kann, ihn zu begleiten bis der Bus kommt. Eine Szene aus dem eben beschriebenen Film.

 

 

Das Ende

 

Nach einem herzerweichenden und tränenreichen Abschied von Lilli und L.A. (sehr gutes Frühstück) mussten Flo, Leo, Jochen und Stachel doch wieder aufbrechen. So gingen wir zum 4. mal einen Weg zwischen Denver und L.A. an. Es sollte zum 4. Mal ein anderer Weg werden, der darin gipfelte, dass man ein riesiges schwarzes Loch mitten in der Nacht erreichte und sich dieses Loch Grand Canion schimpfte. Also ganz ehrlich, nachdem es schon stockfinster war, sind wir gar nicht mehr bis hin gefahren, da man uns schon an einer Tankstelle sagte, dass es sich nachts gar nicht lohnt.

Sobald man in Denver den Flughafen betreten hat, ist man wieder im alten Trott gefangen. Kaffee und Zigaretten. Im Bahnsystem am Airport in Denver spielt permanent lächerliche, aber auch gleichzeitig ziemlich coole Countrymusic.

Die Abschiedsworte die uns die Empfangsdame in Denver hinterherhauchte waren „Ich liebe dich“.

In Chicago mussten wir uns nochmal nachts durch die Stadt raten, da unser Navi den Geist aufgegeben hatte. Im Vergleich der besuchten Stripclubs, kann man sagen, dass PT`s in Denver schöner war als „Heavenly Bodies“ in Chicago.

Unser nun wirklich letzter Tag beginnt damit, dass wir 3 gestellte Wecker überhören oder sie nicht funktionieren. Also wird auch noch die geplante Chicagorundfahrt abgesagt und einfach gleich eingecheckt. Faszinierenderweise funktioniert auch alles.

Als wir in Leipzig ankamen, und in die ungewohnte Novemberkälte und in den „November Rain“ hinaustraten, kam uns doch allen ein Gedanke:

 

 

„Wir möchten wieder heim nach L.A.!“

 

 

 

 

 

 

 


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